Day 85: German Translation of “Kilauea Iki Trail Guide”

For those of you who speak and/or read German: I am about to finish the longest translation part so far, the trail guide brochure for Kilauea Iki. Perhaps you are interested to read something in German for a change, and I am more than happy for any feedback on how the translation actually reads, as I think my German is slowly fading away 😉 and as I may have sometimes not used the fully appropriate words. Thanks!

    Kilauea Iki WanderfĂŒhrer

Laufen Sie ĂŒber einen vormals geschmolzenen Lavasee im Kilauea Iki Crater

Haltepunkte an diesem Weg eröffnen Ihnen die Geschichte einer dramatischen Eruption von 1959. Ein gut markierter Weg fĂŒhrt Sie durch ĂŒppigen Regenwald am Rand von Kilauea Iki (kleiner Kilauea) und hinunter in den noch immer dampfenden Kraterboden.

Beginn/Ende:
Kilauea Iki Overlook Parkplatz am Crater Rim Drive (die empfohlene Wanderrichtung ist gegen den Uhrzeigersinn – beginnend zu Ihrer Rechten – vom Aussichtspunkt)

Wanderdistanz: 6.4 km (4 Meilen)
Voraussichtlichte Wanderzeit: 2 bis 3 Stunden
Höhe: 1180 m ĂŒ. M. (3874 Fuss)
Abstieg/Aufstieg: 122 m (400 Fuss) mit Treppenstufen und Serpentinen, gleichzusetzen einem Auf- und Abstieg eines 40-stöckigen Hochhauses.
Schwierigkeit der Wanderung: Mittel

FĂŒr Ihre Sicherheit und Gesundheit:
– Bleiben Sie auf den Wanderwegen
– Halten Sie Abstand von instabilen KlippenrĂ€ndern
– Bleiben Sie den Erdspalten fern
– Tragen Sie solide Wanderschuhe
– FĂŒhren Sie Trinkwasser mit sich

Die Wetterbedingungen können rasch Àndern. Denken Sie daran, Sonnen- und Regenschutz einzupacken.

Am Start des Weges:
Willkommen zu Kilauea Iki, einem der beliebtesten Wanderwege im Park.

Wenn Sie sich heute auf den Weg machen, sollten Sie versuchen, die beruhigenden GerĂ€usche des Regenwaldes aufzunehmen – das Singen der Vögel, das Summen der Insekten, das Rauschen der BĂ€ume im Wind. Diese Ruhe wurde im Jahre 1959 von einem betĂ€ubenden Fauchen von Lava durchbrochen, die im Kilauea Iki Krater himmelwĂ€rts schoss. Viele Menschen konnten das Rumpeln – ein GerĂ€usch wie das Donnern eines Gewitters und die Brandung des Meeres zugleich – hören, lange bevor sie die Lava sehen konnten. Pele, die spirituelle Kraft des Vulkans, bestĂ€tigte einmal mehr ihre Anwesenheit.

Die Menschen kommen von allen Ecken und Enden der Inseln, um ihre wundervollen KrĂ€fte zu erleben. Die Hawaiianer beobachten ihre TĂ€tigkeit und erfinden Namen, die ihren verschiedenen Stimmungsbildern entsprechen. Wenn sie innerhalb eines Kraters ausbricht, kennt man sie als Kawaihineokalua, die Frau in der Feuergrube. Wenn sie durch einen Wald fliesst, heisst sie Kawahine‘aihonua, die Esserin des Landes. Aber das neugeschaffene Land ist auch wichtig fĂŒr die Menschen der Insel, also nennt man sie auch Pelehonuamea, die Schöpferin von neuem Land.

Können Sie Menschen auf dem Kraterboden erkennen?
Auf dem Weg zu Ihrem ersten Haltepunkt sollten Sie in den Krater hinabschauen und nach Wanderern Ausschau halten. Denken Sie daran, einen Sicherheitsabstand vom Kraterrand einzuhalten.

1: Kilauea heisst “spuckend”, und genau das ist in der Nacht des 14. November 1959 geschehen.
Die Eruption begann, als ein Lava-“Vorhang” aus einer 800 m langen (1/2 Meile) Spalte, einem Riss in der Erde, in der Kraterwand direkt gegenĂŒber auszubrechen begann. Innerhalb eines Tages verbanden sich verschiedene Öffnungen entlang der Spalte zu einem Hauptschlot (ein Schlot ist eine vulkanische Öffnung, aus der Lava austritt).

Im Verlauf der nĂ€chsten fĂŒnf Wochen spritzten LavafontĂ€nen aus dem Schlot in 17 einzelnen Episoden. Geschmolzenes Gestein flutete den Krater und schuf einen Lavasee, der die halbe Kraterwand hochstieg und die ursprĂŒngliche Spalte verdeckte.

Schauen Sie zum HĂŒgel auf der anderen Kraterseite hinauf.
Diesen Asche- und Schlackenkegel, Pu’u Pua’i (sprudelnder HĂŒgel), gab es vor 1959 noch nicht. Die rötlich-braune Einhöhlung am Fuss dieses Kegels war der Hauptschlot, aus dem die Lava ausbrach.

Stellen Sie sich vor, dass Lava fĂŒnfmal höher als Pu’u Pua’i aufschoss. Drei Tage vor dem Ende der Eruption schoss die Lava 580 m (1900 Fuss) ĂŒber dem Schlot in die Höhe – ein Rekord fĂŒr die höchste jemals gemessene FontĂ€ne in Hawai’i.

2: Diese Betonplattform war das Fundament fĂŒr ein Förderbandsystem, das in Forschungsprojekten nach der Eruption genutzt wurde.
Der Lavasee von Kilauea Iki stellte eine seltene Gelegenheit fĂŒr Studien dar, um herauszufinden, wie geschmolzenes Gestein abkĂŒhlt und sich verfestigt. Indem sie in die ausgehĂ€rtete Kruste des Sees bohrten, konnten die Wissenschaftler Daten sammeln, die behilflich waren, die Prozesse in einem tiefen, unzugĂ€nglichen Magmareservoir zu verstehen – eines, wie es unter dem Gipfel von Kilauea vorkommt.

(Sketch): Sie stehen hier, neben dem Betonfundament

Ein alter Jeep trieb das Bandsystem an. Arbeiter liessen ein Stahlkabel von einer AufhĂ€ngung am Kraterrand her hinab zu einem StĂŒtzbock auf dem Kraterboden. Ein Seil, das um eine Spule an der Hinterachse des Jeeps gewickelt war, bewegte eine Förderkiste am Kabel entlang auf und ab und transportierte so schweres GerĂ€t in den Krater und wieder aus ihm heraus. Dieses einfallsreiche System funktionierte, wĂŒrde aber unter heutigen, strengeren Sicherheitsaspekten wohl nicht mehr bewilligt werden.

Achten Sie auf Erdspalten, die von ĂŒppiger Vegetation verdeckt sind
Wenn Sie zum nĂ€chsten Haltepunkt wandern, ĂŒberqueren Sie eine tiefe Erdspalte, eine von vielen, die wĂ€hrend dem Einsturz des Kilauea Iki Kraters vor rund 500 Jahren entstanden sind. Zu Ihrer eigenen Sicherheit: Bleiben Sie bitte stets auf dem Weg.

3: “Der hohe Kraterrand
 triefte vor glĂŒhendem Lavaauswurf in der Nacht, als eine Lawine von Kraterschutt die sprĂŒhenden FontĂ€nen ĂŒber dem See ablenkten.” (D. H. Richter, USGS)
Wenn Sie Ihren Daumen auf das Ende eines Gartenschlauchs legen, hört das Wasser nicht auf zu fliessen – es wird in verschiedene Richtungen spritzen. Auf Ă€hnliche Weise wurden die LavafontĂ€nen abgelenkt, als Blöcke von Felsmaterial den sprĂŒhenden Schlot von Kilauea Iki blockierten.

WĂ€hrend einer eruptiven Episode wurde Schlacke (Lavakleckser) mit rund einem Meter Durchmesser ĂŒber den Krater geschleudert und landete, wo Sie jetzt stehen. GlĂŒcklicherweise standen in dieser Nacht keine Besucher an diesem hĂ€ufig frequentierten Aussichtspunkt.

Das “Bombardement” dauerte nur rund 20 Minuten, aber in dieser kurzen Zeit wurde Pele einem ihrer anderer Namen gerecht: Kawahine‘aila‘au, die Frau, die BĂ€ume frisst. Die Schlacke raubte den Wald hier vollstĂ€ndig. Die meisten Pflanzen, die Sie heute sehen können, sind von Samen gesprossen, die das Gestein besiedelten, nachdem es abgekĂŒhlt war.

Haben Sie die VerĂ€nderung der OberflĂ€che des Wanderwegs gespĂŒrt, als Sie zu diesem Punkt gelaufen sind?
Lavaschlacke bildet das klumpige, schwarze Gestein unter Ihren FĂŒssen. Achten Sie darauf, wie der Wanderweg sich verĂ€ndert, wenn Sie die Auswurfzone der Lavaschlacke verlassen.

4: “Bimsstein aus der LavafontĂ€ne fiel noch immer wie schwarzer Regen
 hĂ€ufte sich rasch am Kraterrand auf
 wo ein neuer Aschekegel im Wachstum war.” (D. H. Richter, USGS)
Legen Sie hier eine Pause ein, um die grossartige Aussicht auf Pu’u Pua’i zu geniessen. Mit jeder hohen LavafontĂ€ne hĂ€uften sich Lavafragmente (Asche) und Kleckser von geschmolzenem Gestein (Schlacke) am Kraterrand auf, die schliesslich den Asche- und Schlackenkegel bildeten.

Uwealoha (Byron Ledge), eine bewaldete Felsrippe, trennt Kilauea Iki Krater von der Gipfelcaldera von Kilauea. Am Boden dieser grossen Vertiefung kann man Halema’uma’u Krater erkennen, das Zuhause der Vulkangöttin Pele. Jaggar Museum und das USGS Hawaii Vulkanobservatorium schmiegen sich an den Rand der Kaldera. Mauna Loa, der mĂ€chtigste Vulkan der Inseln, ist an klaren Tagen von hier aus sichtbar.

Halten Sie Ausschau und lauschen Sie nach ‘apapane in den Ohi’a (Eisenholz) BĂ€umen unter Ihnen
Diese roten Kleidervögel saugen Nektar aus der roten Lehua Blume und fĂŒllen den Wald mit melodischem Gesang und Pfeifen. Lauschen Sie ruhig nach dem klar erkennbaren Zischen ihrer FlĂŒgel, wenn diese heimischen Vögel vorbeirauschen.

Achtung: Steiniger Abhang voraus.
Der Weg schneidet nun in einen Bereich von grossen Steinblöcken, die von kraftvollen Erdbeben in den Jahren 1975 und 1983 von der Klippe gestossen wurden (Magnituden 7.2 und 6.8).

5: Von der Eruption 1959 verschont, war dieser Wald anderen zerstörerischen KrĂ€ften ausgesetzt – nicht-heimischen Pflanzen und Tieren.
Auf der Wind abgewandten Seite der LavafontĂ€nen hat der Wald enormen Schaden erlitten. BĂ€ume haben ihre BlĂ€tter und Äste verloren oder wurden vollstĂ€ndig unter der fallenden Asche begraben. Die vorherrschenden Passatwinde wehten jedoch die Asche von hier weg, und haben diesen Wald vor der Eruption bewahrt. Schutz vor invasiver Flora und Fauna hat jedoch menschliche Eingriffe nötig gemacht.

Eine auffĂ€llige nicht-heimische Pflanze an diesem Weg ist Kahili Ingwer. Dieses Unkraut ist noch besser erkennbar, wenn die gelben, stark riechenden Blumen im Sommer blĂŒhen. Anstrengungen, diesen Ingwer auszurotten, werden unternommen, doch in diesem von Rissen durchzogenen GelĂ€nde ist die Arbeit schwer.

Wilde Schweine (vormalige Hausschweine, die ausgewildert sind) wĂŒhlen und stampfen sich ihren Weg durch diesen Wald bis 1980, als das Park Resource Management Team ZĂ€une baute, um sie vom Park fernzuhalten. SchweinezĂ€une sind teuer im Bau – bis zu 35’000 $ pro Meile – aber sie sind effektiv.

Von den Schweinen nun bewahrt, zeigt dieser Wald Anzeichen der Erholung. Empfindliche einheimische Pflanzen, die nur in schweinefreien Zonen leben können, wachsen hier nun wieder.

Halten Sie nach Pa’iniu am Wegrand Ausschau.
Pa’iniu, eine der wenigen heimischen Lilien in Hawai’i, kann nun am Boden wachsen, von Schweinen und Kahili Ingwer unbeeintrĂ€chtigt.

6: Vor 1959 hÀtten Sie in einen bewaldeten Krater geschaut, der 244 m (800 Fuss) tief war, zweimal so tief wie heute.
Das schwarze Gestein, das den Kraterboden bildet, ist die OberflĂ€che des Lavasees, der 1959 Kilauea Iki flutete. Keine Sorge, wenn Sie den Krater durchqueren – der See ist heute fest.

Halten Sie inne, um nach Narben von Rutschungen Ausschau zu halten
Wenn Sie nun in den Krater hinabsteigen, sollten Sie nach Marken im Gestein schauen, die in die Seite des Asche- und Schlackenkegels eingeschnitten sind. Wie sind die dorthin gekommen? Lesen Sie weiter.

Asche und Schlacke haben sich rasch angehĂ€uft, um Pu’u Pua’i (sprugelnder HĂŒgel) zu bilden. GefĂ€hrlich nahe am Kraterrand fanden sich ĂŒberhĂ€ngende Brocken von erstarrter Schlacke, die gelegentlich abbrachen, vom Aschekegel hinabrutschten und dabei ihr gelb-heisses Innere freigaben. Durch die Erdanziehungskraft bewegt, haben diese Brocken ihre Marken in das halbgeschmolzene Gestein unterhalb der abkĂŒhlenden OberflĂ€che eingekratzt und geritzt.

Achtung: Unebene Stufen voraus.
Laufen Sie vorsichtig, wenn Sie in den Kraterboden hinabsteigen.

Kilauea Iki Wanderkarte (Trail Map Inset of brochure)

Um Hawai’i Volcanoes National Park fĂŒr den Genuss dieser und zukĂŒnftiger Generationen zu schĂŒtzen, bitten wir Sie, keine natĂŒrlichen, kulturellen oder historischen GegenstĂ€nde mitzunehmen.

Bitte helfen sie mit, Ihren Park zu schĂŒtzen
 sammeln Sie nur Fotos und gute EindrĂŒcke und lassen Sie nur FussabdrĂŒcke und guten Willen zurĂŒck.

Ahu: Ahu (Steinhaufen) markieren den Weg durch den Kraterboden. Bitte zerstören Sie diese nicht, und hÀufen Sie auch keine neuen auf.

Weghaltepunkte: Bodenmarkierungen auf der Lava im Kraterboden oder markierte Pfosten im Wald zeigen Ihnen die Haltepunkte, die in diesem WanderfĂŒhrer beschrieben sind.

7: Sie stehen auf einer steinernen Erhöhung, die man als Badewannenring kennt. In der Fachsprache der Geologie nennt man diese auch eine Lava Subsidenz-Terrasse.
Als der Stand im See höher war als das Niveau des Schlots, endeten die Eruptionen der LavafontĂ€nen. Geschmolzene Lava floss in den Schlot zurĂŒck und zog StĂŒcke der harten Lavakruste mit sich. Die Lava ergoss sich oft vierfach schneller in den Schlot zurĂŒck als sie ursprĂŒnglich ausgestossen worden war, was einen lĂ€rmigen Whirpool von rot-heisser, flĂŒssiger Lava und schwarze Brocken von soliden Steinbrocken erzeugte.

“
 ein konstantes Rumoren und Rumpeln war hörbar, als die dicker werdende Kruste aufgefaltet und in Richtung des Schlotes von der sich zurĂŒckziehenden Lava geschoben wurde.” D.H. Richter, USGS.

Dichter Wald konnte oberhalb des Lavahöchststandes ĂŒberleben.

Als der See sich teilweise entleerte, fiel die SeeoberflĂ€che um nahezu 15 m (50 Fuss) und hinterliess einen verkrusteten Lavabadewannenring zurĂŒck, der den höchsten Stand des Sees anzeigt.

Können Sie glasartige, grĂŒne Olivinkristalle im Gestein hier entdecken?
Hawaiianische Lava enthĂ€lt das Mineral Olivin, dessen Kristalle aber oft zu klein sind, um mit blossem Auge ohne Mikroskop erkannt zu werden. Freuen Sie sich an den Olivinkristallen, wenn Sie welche entdecken, aber lassen Sie sie bitte hier zurĂŒck. ‹

8: Mit Temperaturen von bis zu 1217 ° Celsius (2200 °F) hat Kilauea Iki die heissesten Laven ausgeworfen, die bisher auf dem Vulkan gemessen wurden.
Die ganze Eruption hindurch haben Wissenschaftler des Hawaii Volcano Observatory den Krater tĂ€glich betreten, aber nie ohne klare RĂŒckzugslinie von tödlichen Gasen und brennenden Aschen. Sie riskierten versengte Handschuhe und verkohlte Schuhsolen, um Temperaturen zu messen und Proben von Gas und Lava zu sammeln, um das Vorgehen im Inneren des Kilauea Vulkans besser zu verstehen.

“Wir wurden fortwĂ€hrend gebraten von der strahlenden Hitze aus der LavafontĂ€ne und den LavaflĂŒssen, und wurden gebadet in starken, manchmal erstickenden, Schwefeldioxidgasen.” D.H. Richter, USGS.

Sie laufen ĂŒber grobes, instabiles Gestein, das wie die durcheinander gewĂŒrfelten A‘a-Lavabrocken an anderen Stellen im Park aussieht. Aber dieses Gestein ist kein A‘a. Es wurde gebildet, als zusammengeschweisstes Auswurfmaterial (zusammengepappte Kleckser geschmolzener Lava) auseinanderbrach, wĂ€hrend es den Kegel herunterrutschte. Die Brocken rollten und stĂŒrzten zu grober, zerbrochenen GesteinsstĂŒcken. Achten Sie auf Ihren Weg auf dem unebenen Terrain.

Schauen Sie gen Himmel, um nach Koa‘e kea (Weissschwanz-Tropikvogel) Auschau zu halten, der ĂŒber den Krater gleitet.
Diese graziösen Vögel nisten in den rockigen Klippen rund um Kilauea Iki, fliegen aber fĂŒr ihre Futtersuche zum Meer.

9: Sie stehen am Rand der Hauptöffnung. Herabgefallene Steine bedecken das ursprĂŒngliche Loch, aus dem die Lava in 17 Episoden austrat.
Jede Episode der Eruption spielte sich wieder anders ab. Einige dauerten mehrere Tage, wĂ€hrend andere wiederum nur Stunden dauerten. Geschmolzenes Gestein trat manchmal als kochende Walze aus. Dann wiederum sprĂŒhte die Lava himmelwĂ€rts, um haushohe FontĂ€nen in wenigen Sekunden zu bilden.

„…glĂŒhende Propfen von gasgeblĂ€hter Lava glĂŒhen in hellem Orange, als sie dem Himmel entgegen schnellten…. und werden rasch ĂŒber verschiedene Rottöne bis zu Stahlgrau dunkler, als sie wieder der Erde entgegen fallen.“ D. H. Richter, USGS

Jede Episode endete damit, dass die Lava wieder in die Öffnung zurĂŒckfloss. Das Gestein zu Ihren FĂŒssen – Platten der Kruste des Sees – wurden aufgestapelt, als sich die Lava aus dem Krater leerte. Diese brĂŒchigen Schichten brachen und wurden in StĂŒcke gezogen, als sie in die Öffnung fielen. Dies schuf die gefĂ€hrlichen Spalten und die instabilen Gesteinsschichten vor Ihnen.

Das Gestein hier wiegt weniger als man meinen möchte, weil es zahlreiche Löcher in der schaumartigen Lava gibt, die von den Gasblasen zurĂŒckgelassen wurden. Wenn Sie einen Stein aufnehmen, achten Sie auf die rasiermesserscharfen Kanten, und lassen Sie alles dort zurĂŒck, wo Sie es vorgefunden haben.

Achten Sie auf die verschiedenen Farben im Gestein um die Öffnung
In einem Prozess, der Ă€hnlich ablĂ€uft wie Wasser einen Nagel rosten lĂ€sst, vulkanische Gase oxidieren die eisenreichen Mineralien in der Lava und schaffen die Farbtönungen von Rot ĂŒber Violett zu Braun.

10: BrĂŒche im Kraterboden weiten sich (oder schliessen sich), weil der Lavasee kontinuierlich abkĂŒhlt und absinkt.
Da geschmolzene Lava in die Öffnung zurĂŒckfloss, brach die Kruste des Sees um 15 m (15 Fuss) oder mehr ein. Als sie in tiefere Bereiche des Kraters fiel, brach und verfaltete sich die harte Kruste und schuf so die unebenen GesteinsrĂŒcken, die Sie hier sehen können.

Noch heute sinkt der Kraterboden kontinuierlich um ca. 2 cm (3/4 inch) pro Jahr ab, weil sich das heisse Innere des Lavasees abkĂŒhlt und zusammenzieht.

11: „Unter dem fortwĂ€hrenden Regen von Bimsstein und Aschen wuchs der Kegel rasch an… und wurde sehr instabil… D.H. Richter, USGS
Erhöhte Terrassen flankieren den Weg. Sie wurden vermutlich gebildet, als grosse Blöcke von Pu‘u Pua‘i in den See rutschten. Als Schollen wurden sie durch die pulsierende Lava wie „treibende Inseln“ schliesslich hier abgelagert. Jedes Mal, als der Lavasee anschwoll, wurden sie von geschmolzener Lava bedeckt. Als die Lava sich zurĂŒck in die Öffnung entleerte, wurden die Blöcke wieder exponiert, als Terrassen, die ĂŒber der umgebenden SeeoberflĂ€che stehen.

Oft sehen Sie Dampf aus den Terrassen und den Spalten im Kraterboden aufsteigen. Der Dampf bildet sich, wenn Regenwasser unter die OberflĂ€che versickert, auf heisses Gestein trifft und so verdampft wird. Die Dampfspalten ziehen die Besucher an kalten, windigen Tagen an, aber aufgepasst! Der Dampf ist brĂŒhend heiss.

Haben Sie die kreideartigen, weissen Striemen auf dem schwarzen Gestein bemerkt?
Diese weissen Ablagerungen bilden sich, wenn gelöste Minerale, hauptsÀchlich Kalziumsulfate und Silikate, vom Dampf an die OberflÀche transportiert werden.

12: Kilauea Iki‘s LavafontĂ€nen waren beeindruckend, aber die wahre Geschichte dieser Eruption war der schnell anschwellende Lavasee.
Weil es keinen Ausfluss aus dem Krater gab, flutete die Lava Kilauea Iki. Alleine wĂ€hrend der ersten Episode flossen 68 Millionen Tonnen Lava in den Krater und bildeten einen See, der mehrere hundert Fuss tief war. Als die Eruption am 20. Dezember endete, sind nochmals 18 Millionen Tonnen Lava dem Krater zugefĂŒgt worden, was in eine Seetiefe von ĂŒber 120 m (400 Fuss) mĂŒndete. Die Masse der Lava ist 235 mal schwerer als das Empire State Building.

„… eine dunkle Kruste bildete sich rasch auf der glĂŒhenden Lava, und die Inkandeszenz beschrĂ€nkte sich auf ein stĂ€ndig wechselndes Muster von Rissen, welche die SeeoberflĂ€che durchzogen.“ D.H. Richter, USGS

Die OberflĂ€che des Sees kĂŒhlte rasch aus und bildete eine dĂŒnne schwarze Kruste, die leicht in Schollen von 3-6 m (10-20 Fuss) brach. Risse zwischen diesen Platten fĂŒllten sich sofort mit weniger dichten, geschmolzener Lava, die unterhalb der Kruste aufstieg. Als diese schaumige, orange-heisse Lava ĂŒber die festen Platten blubberte, wurden diese wieder vom See verschluckt.

Dieser Prozess der KrustenumwĂ€lzung konnte sich innerhalb weniger Minuten ĂŒber den gesamten See bewegen. Er lief wĂ€hrend der Eruption viele Male ab, und dauerte ĂŒber eine Woche an, nachdem die Eruption abgeklungen war. Sie laufen auf einer OberflĂ€che, die nach der letzten UmwĂ€lzung geschaffen worden war.

13: Basierend auf den AbkĂŒhlungsraten, die in wiederholten Bohrprojekten gemessen wurden, glauben die Wissenschaftler, dass der Lavasee in der Mitte der 1990er Jahre vollstĂ€ndig ausgehĂ€rtet war

Wissenschaftler haben das erste Mal vier Monate nach dem Ende des Ausbruchs in den Lavasee von Kilauea Iki gebohrt. Das Bohren musste nach 2.7 m (9 Fuss) abrupt eingestellt werden, als rote, heisse Lava im Bohrloch heraufzukriechen begann. Doch mit jedem Jahr wurde die harte Kruste dicker.

Die Lava kĂŒhlte sich nach und nach von aussen nach innen ab, und die Bereiche von geschmolzenem Gestein in der Mitte des Sees wurden kontinuierlich kleiner. Im Jahre 1988, als die Wissenschaftler zum letzten Mal in den See bohrten, wurden nur noch Spuren von Schmelze in einer Tiefe von 73-100 m (240-330 Fuss) aufgefunden. Doch auch wenn der See jetzt vollstĂ€ndig hart ist, ist er im Innern noch immer heiss.

Das Bohrprojekt von 1988 offenbarte eine ĂŒberraschende Entdeckung: Kilauea Iki‘s Lavasee ist tiefer, als ursprĂŒnglich angenommen. Der alte Kraterboden war offenbar in das unterliegende Magmareservoir eingesunken, sodass der Kraterboden langsam ins geschmolzene Gestein aus dem Reservoir „rutschte“. Der See wird nun auf eine Tiefe von 135 m (440 Fuss) geschĂ€tzt.

Einige Bohrlöcher sind noch immer 50 m (175 Fuss) zu Ihrer Linken von diesem Haltepunkt aus sichtbar. Sie können vom Weg abgehen, um einen genaueren Augenschein zu nehmen, aber nĂ€hern Sie sich den Bohrlöchern vorsichtig. Einige können brĂŒhend heissen Dampf ausstossen.

Achten Sie auf Hinweise des Bergsturzes vor sich
Kilauea Iki‘s Aussehen, fĂŒr immer verĂ€ndert in der Eruption von 1959, wird weiterhin durch katastrophale Ereignisse umgestaltet. WĂ€hrend der Erdbeben 1975 und 1983 stĂŒrzten grosse Brocken aus den instabilen WĂ€nden in den Krater hinab.

14: „Die FontĂ€nen schossen durch flĂŒssige Lava… erzeugten grosse Wellen… welche die kurze Distanz zum anderen Ufer ĂŒber den See ĂŒberwanden und sich dort wie Wellen an der KĂŒste brachen.“ D. H. Richter, USGS

Wenn Sie nun den „Badewannenrand“ wieder hinauflaufen, sollten Sie sich umdrehen und ĂŒber Kilauea Iki zurĂŒckschauen. Stellen Sie sich diesen Krater im November 1959 vor – ein wiegender See voller geschmolzenen Gesteins, mit Wellen leuchtender Lava, die am Ufer strandeten.

Stellen Sie sich vor, wie hohe LavafontĂ€nen den Nachthimmel erleuchteten, und Pu‘u Pua‘i mit der Asche und den Lavaschlacken, die auf ihn herabregneten, immer höher wurde. Stellen Sie sich die sengende Hitze und den grollenden Donner der Lava vor, die aus der Öffnung hervor platzte. Stellen Sie sich zukĂŒnftige Eruptionen vor, und wie Kilauea Iki in einem Jahrhundert aussehen könnte.

Wie Pele neues Land schafft, so bringt ihre Schwester Hi‘iakaikapoliopele neues Leben auf die nackte Lava. Achten Sie auf Ohi‘a und andere Pflanzen als frische Vegetation auf der Lava. Vom Wind herangewehte Samen verwurzeln sich in Spalten, wo sich Feuchtigkeit und NĂ€hrstoffe ansammeln. GenĂŒgend Zeit vorausgesetzt, werden BĂ€ume und BĂŒsche wieder einen Wald schaffen, wie jener, der unter diesem Lavasee begraben liegt.

Achten Sie auf `Io (Hawaiianische Falken)
Wenn Sie GlĂŒck haben, können Sie einen der gefĂ€hrdeten `Io sehen, wie er in den Luftströmungen ĂŒber den bewaldeten KraterwĂ€nden von Kilauea Iki segelt.

15: Entdecken Sie eine Lavaröhre, wo geschmolzenes Gestein vor 500 Jahren durchfloss. Sie befindet sich auf der anderen Seite der Strasse.
Wenn Sie Zeit haben, laufen Sie durch die Thurston Lava Tube (Nahuku), bevor Sie zu Ihrem Fahrzeug zurĂŒckkehren. Wen Sie den Pfad zu dieser höhlenartigen Formation nehmen, hören Sie auf und schauen Sie nach native Vögel im Regenwald.

Toiletten und Wasser sind auf der anderen Strassenseite verfĂŒgbar.

Um direkt zum Kilauea Iki Overlook zurĂŒckzugehen, wo Sie Ihre Wanderung begonnen hatten, folgen Sie dem Gehweg, bis Sie auf den Crater Rim Trailhead Wanderweg stossen – zu Ihrer Linken, am Ende der geparkten Autos.

Schauen Sie vom Aussichtspunkt in den Kilauea Iki Krater hinab.
Wenn Sie die letzten 800 m (1/2 Meile) des Weges zurĂŒcklegen, nehmen Sie sich jeweils einen Moment Zeit, um an jedem Aussichtspunkt Ihre ereignisreiche Wanderung in einem dynamischen, sich stĂ€ndig verĂ€ndernden Vulkankrater Revue passieren zu lassen.

Referenzen
Zitate sind von Wissenschaftlern des Hawaiian Volcano Observatory, welche die Eruption im Jahre 1959 von Anfang bis zum Ende beobachtet haben. Deren Beobachtungen sind festgehalten im US Geological Survey Professional Paper 537 E, Chronological Narrative of the 1959-60 Eurption of Kilauea Volcano, Hawaii by D. H. Richter und anderen, 1970 (online durch die USGS Publications Warehouse verfĂŒgbar).

Eruptionsfotos sind vom USGS Hawaiian Volcano Observatory. Lavasee Querschnitt-Diagram von Rosalind Helz, USGS Natinoal Center, Reston, Virginia.

Danke, dass Sie den Hawai‘i Volcanoes National Park besucht haben. Wir hoffen, Sie haben Ihre Wanderung durch den Kilauea Iki Crater genossen.
Was wird Ihnen von Kilauea Iki und seiner Eruption 1959 am Besten in Erinnerungen bleiben ?
Waren Sie von etwas ĂŒberrascht, das Sie wĂ€hrend dieser Wanderung gesehen oder gelernt haben?
Wenn Sie noch mehr Zeit hier verbringen könnten, welchen Teil des Wanderwegs wĂŒrden Sie nochmals begehen?
Wie werden Sie Ihre Erinnerungen mit Freunden und der Familie teilen?

FĂŒr mehr Information:
Um mehr ĂŒber Kilauea Iki und andere historische Eruptionen in Hawai‘i zu lesen, gehen Sie zur Webseite des USGS Hawaiian Volcano Observatory: hvo.wr.usgs.gov
Um mehr ĂŒber den Hawai‘i Volcanoes National Park zu erfahren, besuchen Sie www.nps.gov/havo

Gedruckt von der Hawai‘i Natural History Association
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Auf Recycling-Papier mit Soja basierter Tinte gedruckt
Geschrieben von Janet Babb
Editiert von Jane Takahasi, USGS
Produziert von Interpretive Planning und Media Development Branch, Hawai‘i Volcanoes National Park

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